Leitartikel zum September
Fusswallfahrt zum Bogenberg
Samstag, 16. September
- Abmarsch Maria Bürg 06:00 Uhr
- kurze Rast in Arndorf
- Mittagessen in Loh, Gasthaus Huber
- 15:00 Uhr Hl. Messe Bogenberg-Kirche
Strecke: Maria Bürg – Karlshof – Otzing – Arndorf – Rottersdorf – Loh – Irlbach – „Lagerweg“ – Xaver-Hafner-Brücke (SR 22) – Bogenberg-Aufstieg - Wallfahrtskirche
Liebe Leserinnen und Leser,
vor vier Jahren, im September 2019, machten sich ca. 40 Leute aus dem Pfarrverband Ramsdorf und Umgebung auf den Weg und traten erstmals nach 216 Jahren wieder eine Wallfahrt zum Bogenberg an, um an längst vergangene Zeiten anzuknüpfen und eine früher praktizierte Übung der Volksfrömmigkeit neu aufleben zu lassen.
War doch durch die Säkularisation und die damit verbundene Zwangsenteignung bayerischer Klöster im Jahre 1803 die Wallfahrt zum Marienheiligtum vom Bogenberg durch politische Maßnahmen verboten worden. Im Laufe der Zeit verschwand schließlich auch der Gedanke an diese gute Tradition aus den Köpfen der Menschen.
Durch Zufall fand man ein Dokument, in dem in etwa beschrieben stand, wie so ein Pilgermarsch von damals ausgesehen hat. Die Pilger von einst, die sich von Ettling, Ober- und Niederpöring sowie aus dem Raum Wallerfing auf den Weg machten, gingen zunächst bis Irlbach an der Donau, setzten mit der Zille (eine Art flacher Kahn, oft mit Stocherstange bewegt) über und gingen den Weg bis zum Bogenberg weiter.
Am Zielort angekommen gingen sie zur Beichte, feierten die Heilige Messe und suchten sich danach einen Platz zum Schlafen, um am nächsten Morgen zu Fuß den Heimweg anzutreten.
Von der Überlegung: könnte man diese Wallfahrt nicht wiederbeleben? bis zur Umsetzung dauerte es nicht lange. Probieren geht über Studieren, und so wurde der Bittgang neu eingeführt.
Dann kam Corona. Pilgermärsche und Wallfahrten wurden erneut fast komplett unterbunden. Strenge Beschränkungen und Auflagen der Politik ließen kaum Raum für Pilgerleben und Gemeinschaft und erschwerten unsere Bemühungen sehr. Doch immer dann, wenn es September wurde und der Gang zum Bogenberg bevorstand, waren die Inzidenzzahlen und Auflagen so, dass man aufbrechen konnte.
Im ersten Coronajahr 2020 waren sogar 100 Menschen beim Pilgergottesdienst dabei und beanspruchten die erlaubte Kapazität des Kirchengebäudes bis auf den allerletzten Platz. Auch haben sich die Wege jährlich verändert, weil man einerseits auf Sicherheit bedacht war, zum anderen die Gasthäuser ganz geschlossen oder wegen der Vorschriften für uns ungeeignet waren.
Auch in diesem Jahr gehen wir wieder etwas anders als in den letzten Jahren. Erfreulicherweise gibt es seit kurzem einen neuen Fahrrad- und Fußgängerweg, weshalb sich der Weg in diesem Jahr über Loh und somit wie zu Beginn wieder über die Xaver-Hafner-Brücke bei Bogen erstrecken wird. Die Distanz ist mehr als 4 km kürzer geworden (knapp 1 Stunde Gehzeit-Ersparnis).
Ich lade alle Interessierten recht herzlich zu unserer Wallfahrt ein. Bitte weitersagen! Bis dahin – Gottes Segen und einen schönen Ferienausklang!
Diakon Anton Fliegerbauer
Die sieben Schmerzen Mariens
Am 15. September feiern wir das Gedächtnis der sieben Schmerzen Mariens:
- die Weissagung Simeons: Deine Seele wird ein Schwert durchdringen
- die Flucht nach Ägypten
- die dreitägige Suche nach dem zwölfjährigen Jesus in Jerusalem
- der Kreuzweg
- die Kreuzigung
- die Kreuzabnahme
- die Grablegung
Die Schmerzen der Gottesmutter Maria bestehen also im Mitleiden mit Jesus. Mit Maria betrachten wir das Leben, das Leiden und die Auferstehung Jesu und seine Verherrlichung.
Maria war sicher räumlich oft von Jesus getrennt. Etwa, wenn er mit dem Schreiner (Zimmerer, Tischler und Hausbauer) Josef beruflich unterwegs war oder wenn der Sohn nach Beginn seines öffentlichen Wirkens als Wanderprediger die Städte und Ortschaften in Israel besuchte.
Bestimmt gab es aber auch viele Begegnungen während dieser Zeit. Einige werden in den Evangelien erwähnt. So zum Beispiel die Episode bei der Hochzeit zu Kana in Galiläa. Vor dem Weinwunder sagt Maria zu den Dienern (und damit der ganzen Menschheit): „Was er euch sagt, das tut!“ (Joh 2, 1-11)
Denken wir am 15. September daran:
Durch Maria zu Jesus.
Mit Jesus zum Vater im Himmel.
Pfarrer Armin Riesinger